Treffen vor dem Beckmanns Hof

Künstliche Intelligenz, Lerndatenanalysen und adaptive Lernsysteme – das waren nur einige der Themen, die am 14. Juni 2022 im Rahmen der BMBF KI-Vernetzungsveranstaltung NRW diskutiert wurden.

Im idyllisch gelegenen Beckmanns Hof, direkt unterhalb der Ruhr-Universität Bochum (RUB), kamen 53 Personen aus rund 24 verschiedenen Projekten, die sich in Nordrhein-Westfalen mit Learning Analytics und Künstlicher Intelligenz (KI) in der Hochschulbildung beschäftigen, zusammen, um sich in lockerer Atmosphäre und bei bestem Sommerwetter auszutauschen und zu vernetzen. Wie vielfältig die nordrhein-westfälische KI-Projektlandschaft ist, wurde an diesem Tag mehr als deutlich.

Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat in den letzten Jahren eine Reihe von Maßnahmen initiiert, die die Stärkung der KI-Kompetenzen an Hochschulen sowie die Nutzung von KI-Technologien für eine qualitativ hochwertige Hochschulbildung adressieren. Dazu zählen u. a. die Förderprojekte der Bund-Länder-Vereinbarung „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“.

Um den persönlichen Kontakt zwischen den NRW-Projekten herzustellen, hat das BMBF landesspezifische Vor-Ort-Treffen angestoßen. In Nordrhein-Westfalen wurde das Treffen vom Zentrum für Wissenschaftsdidaktik der RUB organisiert. Ein Grund, warum die RUB als Austragungsort angefragt wurde, ist das landesgeförderte Projekt KI:edu.nrw: Im Rahmen des Projektes erarbeitet eine interdisziplinäre Projektgruppe exemplarisch, wie Regeln, Konzepte, Prozesse und Technik für den Einsatz von KI-gestützten Lerndatenanalysen, sog. Learning Analytics, ausgestaltet werden können. Darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt von KI:edu.nrw in der Vernetzung hiesiger lernbezogener KI-Aktivitäten.

Projektübergreifender Austausch bei der BMBF KI-Vernetzungsveranstaltung NRW

Dr. Peter Salden, Leiter des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik (ZfW) der RUB, eröffnete den Nachmittag mit einem Überblick über die KI-Projektlandschaft NRWs – und da der Fokus der Veranstaltung auf der Vernetzung lag, folgte kurz darauf die Frage „Wer sitzt neben Ihnen?“ Die Reaktion auf diese Frage ließ nicht lange auf sich warten: Alle Gäste begannen augenblicklich, sich mit ihren Sitznachbar:innen zu unterhalten. Und genau darum ging es an dem Tag: um den projektübergreifenden Austausch, um das Knüpfen von Kontakten, um neue Denkanstöße.

Inhaltliche Inputs oder Präsentationen gab es demnach keine mehr. Das Organisationsteam lotste die Gäste durch mehrere Gesprächsrunden und stellte viele Interaktionen her. Die anwesenden Projektbeteiligten eruierten in verschiedenen Kleingruppen u. a. die Frage, welche Funktion die Künstliche Intelligenz in ihrem Projekt übernimmt, und tauschten sich über Herausforderungen aus, die bei der Projektorganisation entstehen können.

„Wir freuen uns sehr, dass unser Vernetzungsangebot so gut angenommen wird. Es ist schön, so viele Vertreterinnen und Vertreter der KI-Projekte aus NRW an einem Ort versammelt zu haben. Insbesondere weil die Projekte ganz unterschiedlich sind, ist ein persönlicher Austausch besonders spannend. Vielleicht identifiziert man gemeinsame Herausforderungen und entwickelt mögliche Lösungsansätze“, erläutert Dr. Salden die Intention der Veranstaltung.

Die bunte KI-Projektlandschaft NRWs

Rund 24 Projekte waren am 14. Juni im Beckmanns Hof vertreten – und obwohl sich alle mit Künstlicher Intelligenz in der Hochschulbildung beschäftigen, behandelt jedes Projekt ein anderes Schwerpunktthema: So soll bspw. im Vorhaben #vortanz eine KI-gestützte Software als intelligentes Assistenzsystem zur Lernprozessunterstützung in der Tanzausbildung auf Hochschulniveau implementiert und in Bezug auf den Lernerfolg untersucht werden. Das Ziel des Forschungsvorhabens RAPP hingegen ist die Entwicklung und Erforschung eines KI-basierten Systems zur Leistungsvorhersage von Studierenden. Das Verbundprojekt MILKI-PSY wiederum möchte eine KI-gestützte Lernumgebung für das selbstständige Erlernen psychomotorischer Fähigkeiten entwickeln und beforschen. Bessere Hochschulbildung dank Künstlicher Intelligenz, das ist das Ziel von IMPACT. Das Kooperationsprojekt erforscht nicht nur den Einsatz von Trusted Learning Analytics und KI in der Hochschullehre, sondern bietet auch wissenschaftliche Unterstützung bei der Umsetzung.

„Es war spannend aus erster Hand zu erfahren, was die anderen Projekte machen und welche Lösungen sie für Herausforderungen gefunden haben. Auch die Rückmeldungen zum Ende des Tages und im Nachgang an die Veranstaltung haben mir noch einmal gezeigt, wie wichtig solche Treffen für die Community sind. Ich freue mich schon jetzt auf das Wiedersehen bei zukünftigen Veranstaltungen“, berichtet Jonas Leschke, Projektkoordinator von KI:edu.nrw und zusammen mit Diana Meier Mitorganisator der Veranstaltung. Und dass das Bedürfnis nach Austausch groß war, zeigte sich beim informellen Abschluss am Buffet: Bis in die lauen Abendstunden haben sich die Gäste bei kühlen Getränken und Fingerfood auf der Terrasse des Beckmanns Hof über ihre Projekte unterhalten und Kontaktdaten ausgetauscht.

Blick auf wehende RUB-Fahnen auf dem Campus.

Learning AID – Learning Analytics, Artificial Intelligence und Data Mining in der Hochschulbildung 

Eine weitere Vernetzungsmöglichkeit bietet am 30.08.2022 der Konferenztag Learning AID im Veranstaltungszentrum der RUB. Ausgehend von KI:edu.nrw stehen hier Fragen zum praktischen Einsatz von Learning Analytics und Künstlicher Intelligenz in der Hochschulbildung im Mittelpunkt.

Weitere Infos sowie die Anmeldemodalitäten sind direkt auf unserer Veranstaltungsseite zur Learning AID zu finden!