Die Professional School of Education (PSE) und die AG Schulforschung des Instituts für Erziehungswissenschaft der Ruhr-Universität boten, gefördert von inSTUDIES, Mitte Januar 2021 eine Winterschool im – natürlich – digitalen Format an. Doch nicht nur das Format, auch das Thema der einwöchigen Veranstaltung konnte nicht aktueller denn je sein. In Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Lehrenden der RUB, Lehrer*innen von Schulen sowie studentischen Vertreter*innen aus dem zentralen eLearning-Team unserer Uni sollte im Rahmen der Winterschool eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema „Digitalisierung macht Schule und Unterricht“ sowohl theoriegeleitet als auch praxisorientiert ermöglicht werden.

Ziel der Veranstaltung war es, Studierende dazu zu motivieren und zu begeistern, sich mit Unterrichtsplanung und -gestaltung im Kontext der Digitalisierung zu befassen.

Inhaltliche Schwerpunkte und Mischung verschiedener Lehr- und Lernformate

In einer Mischung aus synchronen und asynchronen Lehr- und Lernformaten erhielten die Studierenden einen Einblick in die aktuelle Debatte über Digitalisierung und Schule und diskutierten zusammen mit Wissenschaftler*innen und Lehrkräften aus der Praxis. Hierbei konnten die Studierenden relevante medienpädagogische und mediendidaktische Kompetenzen erwerben sowie zentrale didaktische Modelle der Unterrichtsplanung kennenlernen.

Unterschiedliche digitale Tools für den Unterricht sollten erarbeitet sowie deren Möglichkeiten für den Einsatz in schulischer Praxis reflektiert werden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Reflexion der Studierenden mit Blick auf die eigene Rolle als Lehrkraft in einer digitalen Welt angestoßen. Es wurden aktuelle E-Learning-Tools vorgestellt, ihre Einsatzmöglichkeiten im schulischen Kontext diskutiert und die Chancen, das Potenzial und mögliche Risiken dieser digitalen Werkzeuge gemeinsam mit den beteiligten Lehrkräften ausgelotet. Nicht zuletzt wurden zusätzlich Lösungsansätze für konkrete praktische Herausforderungen in Schule und Unterricht von den Studierenden in Kleingruppen entwickelt und im digitalen Format vorgestellt.

Hierbei kamen unterschiedliche Lehr- und Lernformate zum Einsatz, die sich in fünf Phasen gliederten: In der ersten Phase der inhaltlichen Vorbereitung war es den Studierenden selbst überlassen, sich mit Aspekten der Digitalisierung zu befassen. Hier fungierte ein strukturierter und mit Infomaterialien gefüllter Moodle-Kurs als Unterstützung der Selbstlerneinheit.

Anschließend erfolgte ein gemeinsamer Auftakt der Veranstaltung, der synchron im Vorlesungsformat über das Konferenztool Zoom stattfand, gefolgt von einer erneut asynchronen Arbeitsphase. Dabei begaben sich die Studierenden an die Bearbeitung der sogenannten Toolbox, in welcher sie verschiedene Tools und Anwendungen kennenlernten. Im Anschluss folgte ein Hackathon – eine zeitlich kompakte Phase, in der Lösungen für aktuelle Probleme entwickelt werden – zur Toolentwicklung, wobei die Studierenden in einer kurzen, aber intensiven Arbeitsphase auf Grundlage der Online-Phase und der Toolbox in Kleingruppen Lösungen zu verschiedenen Herausforderungen der Digitalisierung im Rahmen von Schule und Unterricht entwickelten. Diese wurden anschließend in dem synchron stattfindenden Abschlusstreffen präsentiert und ausgewertet. Mindestens eines der tollen Ergebnisse aus dem Hackathon wird aktuell aufgearbeitet und soll über den Universitätsverbund digiLL veröffentlich werden.

Beteiligung und Beratung durch verschiedene Akteur*innen

Durch die Zusammenarbeit und das Beratungsangebot verschiedener Akteur*innen, so auch studentischer Mitarbeiter*innen aus dem eLearning-Team des ZfW, entstand ein interdisziplinäres und praxisorientiertes Lehr- und Lernangebot, welches Diskussion und Austausch auf verschiedenen inhaltlichen Ebenen ermöglichte. Die studentischen eLearning-Expert*innen aus dem eTeam Digitalisierung standen dabei den Winterschool-Teilnehmer*innen im Rahmen der Tooltime beratend zur Verfügung und boten tägliche virtuelle Sprechstunden zu verschiedenen digitalen Lehrformaten, wie z. B. dem Flipped Classroom, oder spezifischen Tools, wie Moodle und H5P, an. Hierdurch wurde ein viel genutzter Raum geschaffen, in dem neben der reinen Wissensvermittlung auch ein intensiver Austausch und zur Reflexion anregende Diskussionen über die Chancen und Herausforderungen verschiedener digitaler Formate und Tools in Schule und Unterricht stattfinden konnte.

Unser Gastautor

Matthias Kostrzewa ist Digitalisierungsbeauftragter für die Lehrerbildung an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist Mitbegründer des Universitätsverbundes digiLL und ist Mitglied im Bündnis Freie Bildung.