Die Planungen waren abgeschlossen. Vorträge, Workshops, kulturelle Angebote standen fest. Am 29. Februar 2020 sollte im Audimax und auf dem ganzen Campus der Ruhr-Universität der 2. RUB Teachers‘ Day (RTD) stattfinden. Dann kam Corona. Der RTD war eine der ersten Veranstaltungen an unserer Universität, die aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden mussten. Ein Frühling und ein Sommer lagen dazwischen, doch nun konnte diese Veranstaltung endlich nachgeholt werden – in rein digitalem Format.

Am Samstag, 31. Oktober und bereits die gesamte Woche davor, fand die digitale Ausgabe des RUB Teachers‘ Day 2020 statt; mit über 50 Angeboten aus allen Lehramtsfächern der RUB für über 240 angemeldete Lehrerinnen und Lehrer.

Moodle, Zoom und Wonder

Als zentrale Anlaufstelle während des RTD fungierte ein großer gemeinsamer Moodle-Kurs. Hier fanden die Teilnehmenden alle Materialien und Informationen zu ihren Fortbildungen und Veranstaltungen. In der digitalen Variante wurde aus dem RUB Teachers‘ Day eine ganze Teachers‘ Week mit vielfältigen Angeboten währende der Woche und über 30 Workshops am Samstag. Bereits ab Montag, 26.10. standen in Moodle viele Inhalte asynchron zur Verfügung, z.B. die Keynote von Prof. Onur Güntürkün. Für synchrone Austauschformate und die Workshops am Samstag wurde Zoom verwendet. Dies ermöglichte einen direkten Austausch mit den Teilnehmenden.

Am Samstag stand zu dem Wonder (vormals Yotribe) als digitaler Austauschort zur Verfügung. Wonder imitiert in digitaler Form die Kaffeepause, unterstützt das informellere Vernetzen und sich kennenlernen. Auf einer Oberfläche können sich die Teilnehmenden mit einem Avatar frei bewegen. Trifft ein Avatar auf einen oder mehrere weitere, wird um diese eine Gesprächsblase gebildet, die die Personen in eine eigene Webkonferenz leitet. So war ein spontaner und direkter Austausch unter den Teilnehmenden möglich. (Die Hochschule Augsburg schrieb kürzlich in einem Beitrag folgendes über die Applikation Wonder.)

Filmstudio ermöglicht Flipped-Szenarien

Für die zahlreichen Workshops am Samstag standen die gesamte Woche über vorbereitende Materialien zur Verfügung. So konnten die aktiven Schulungen im Flipped-Format umgesetzt werden (vgl. flipped bzw. inverted classroom). Die Workshops wurden dabei von Akteur*innen in der Lehrerbildung der RUB, der Professional School of Education (PSE), gestaltet. Für die Erstellung von z.B. Videos für die Workshopvorbereitung stand das Studio 958 – das recht neue Filmstudio der Lehrerbildung – zur Verfügung. Hier können alle Lehramtsakteur*innen der RUB (Studierende, Lehrende und verwaltend tätige Personen) kostenlos Audio- und Videoaufnahmen umsetzen. Dazu können verschiedene Kameras, Hintergründe (Greenscreen), Lichttechnik, Telepromter und Mikrofone verwendet werden, die im Studio zur Nutzung bereitstehen. So entstanden im Studio 958 auch die Grußworte zum RTD, u.a. mit unserer Prorektorin Prof. Kornelia Freitag.

Das Studio 958 kann über die PSE gebucht werden: pse-digi@rub.de

Ein Podcast begleitet die Woche

Die gesamte Woche des RTD begleitete die PSE mit einem Tagungspodcast. In 10- bis 30-minütigen Folgen erfuhren die Teilnehmer*innen der Veranstaltung von den Angeboten des RTD. Interviewgäste aus den verschiedenen Bereichen der RUB stellten zudem ihre Angebote für Schulen und Lehrkräfte vor. Der Podcast ist über den YouTube-Kanal der PSE frei verfügbar und kann gerne nachgehört werden:

Kulturelle Angebote bei digitalen Tagungen

Wie beim ursprünglich in Präsenz auf dem Campus geplanten RTD sollten auch bei der digitalen Variante kulturelle Angebote dabei sein. Der Organist Markus Breker spielte ein Orgelkonzert auf der Orgel im Audimax der RUB ein, welches als Video zur Verfügung stand. Den Abschluss des Teachers‘ Day gestaltete der Comedian und Lehrer Herr Schröder. Sein Auftrifft wurde extra für unsere Veranstaltung im Atelier Theater Köln aufgezeichnet.

Ein Fazit zum Schluss

Der RUB Teachers‘ Day 2020 zeigt, dass abwechslungsreiche und interaktive digitale Tagungen möglich und mit der an der RUB vorhanden Infrastruktur gut umsetzbar sind.

Wir freuen uns auf eine weitere Auflage, voraussichtlich im Februar/März 2022 – dann hoffentlich aber wieder vor Ort an der RUB.

Unser Gastautor

Matthias Kostrzewa ist Digitalisierungsbeauftragter für die Lehrerbildung an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist Mitbegründer des Universitätsverbundes digiLL und ist Mitglied im Bündnis Freie Bildung.