Ein Rückblick auf das dritte Netzwerktreffen des Netzwerks für die Hochschullehre am 21.10.2019
Im World Conference Center (WCCB) am Platz der Vereinten Nationen in Bonn fanden wir uns zusammen mit zahlreichen Lehrenden, Mitarbeiter*innen von Didaktik- und Supporteinrichtungen und Studierenden aus ganz Deutschland, um uns intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen, Ideen auszutauschen, Fragen zu erörtern und handfeste Pläne für innovative Vorhaben zu schmieden.
Auch das dritte Netzwerktreffen stand wieder ganz unter dem Motto „Austauschen, Vernetzen, von- und miteinander Lernen“, diesmal insbesondere im Zeichen der Datensicherheit und des Datenschutzes: Wie können Learning Analytics sinnvoll eingesetzt werden? Unter welchen Bedingungen können sie überhaupt verwendet werden? Wie kann dabei die Privatsphäre der Studierenden geschützt werden? Wer trägt die Verantwortung im Umgang mit sensiblen Daten im Hochschulkontext? Gehört Datensicherheit als „digital competence“ zum fachunabhängigen Lerninhalt?
Transparenz, Bürgernähe und Bescheidenheit soll das Kongresszentrum WCCB ausdrücken, auf dessen Fundament der ehemalige Bundestag bis in die 80er Jahre hinein tagte, und so fanden wir Netzwerkbesucher*innen uns nach der Registrierung und einem Kaffee-Empfang ausstaffiert mit unseren Namensschildern im Plenarsaal ein und lauschten der herzlichen Begrüßung Professor Dr. Dr. h. c. Joachim Metzners, dem Vorsitzenden des Netzwerks und Präsidenten a.D. der Technischen Hochschule Köln, sowie dem freundlichen Grußwort aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung von Ulrich Schüller, dem Abteilungsleiter des Hochschul- und Wissenschaftssystems.
In der Keynote präsentierte anschließend die Zukunfts-AG #DigitalChangemaker, bestehend aus Studierenden aus ganz Deutschland, ihre Ideen und Vorstellungen zur Digitalisierung der Hochschulen aus Sicht von Student*innen. In agilen Teams engagieren sich die Mitglieder für unterschiedliche Themenschwerpunkte (Didaktik/Innovative Lehr- und Lernformate, Plattformlösungen, Nachhaltigkeit, E-Partizipation, Datensicherheit aus Sicht von Studierenden u.a.). Sie brachten uns den „Digital Turn“ aus Studierendenperspektive in ihrem Vortrag näher, indem sie kurz und knapp – aber mit Herz und Feuereifer – ihre Arbeit präsentierten. (Ihre Forderungen an die digitale Hochschullehre sind in 17 Thesen zusammengefasst). Die Kernbotschaft dabei war klar: Studierende wollen an Digitalisierungsprozessen ihrer Hochschulen beteiligt werden!
Hands On
Dr. habil. Malte Persike (Wissenschaftlicher Leiter am Center für Lehr- und Lernservices der RWTH Aachen) moderierte humorvoll und kompetent durch die Veranstaltung und leitete uns im Anschluss an die Insights in 13 Workshop-Sessions und den alternativ dazu gestalteten Community Gallery-Walk, einer Posterausstellung, die uns den ganzen Tag über Forschungs-, Lehr- und Supportprojekte präsentierte. Mithilfe eines QR-Codes konnten wir uns weitere Infos über einen Audioguide einholen.
Auch der Studiport, der als gemeinsames Angebot der Hochschulen des Landes NRW Studierende bei ihrem Start an der Hochschule mit Test- und Lernmaterialien (online) unterstützt, war mit einem Poster vertreten. Unsere Bochumer Kollegin stand kompetent Rede und Antwort zu allen Fragen rund um die umfassenden Angebote des Portals.
Meet & Eat
Um 12.45 Uhr kamen wir aus den Workshops, mit viel Input der versierten Gruppenleiter*innen und ersten neuen Kontakten und Impulsen. Kopf voll, Bauch leer – perfektes Timing für das reichhaltige und schmackhafte Buffet, um unsere Energien wieder aufzutanken und um uns bei einem (oder mehreren;)) leckeren Nachtisch(en) über die einzelnen Sessions auszutauschen.
Die Stimmung war sehr herzlich – sicherlich hatte der sonnenstrahlende, blaue Himmel, der durch die Lobby ins gesamte Gebäude strahlte, auch seinen Teil dazu beigetragen – und wir haben uns sehr gefreut, alte und neue Bekannte zu treffen, uns mit unseren digitalen Projekten gegenseitig zu inspirieren, Informationen auszutauschen, Impulse zu geben und um einfach mal „Hallo“ zu sagen. Sehr spannend war es zu erfahren, wie viele alternative Ansätze und Konzepte sich mittlerweile entwickelt haben, die im Großen und Ganzen auf einem gemeinsamen oder zumindest eng verwandten Verständnis von digitaler Lehre basieren. An dieser Stelle – so müssen wir gestehen – hätten wir uns noch mehr Raum zur Vernetzung und Diskussion gewünscht, erkennen aber natürlich auch die Schwierigkeit, solch ein geballtes Programm an einem Tag unterzubringen, ohne die anregende und kreative Atmosphäre darunter leiden zu lassen.
Loading Ideas: Datensicherheit – (k)eine Frage der Lehre?
Gestärkt und den Koffeinpegel aufgeladen, machten wir uns um 14.00 Uhr wieder auf den Weg in den Plenarsaal. Diesmal, um der Podiumsdiskussion zur Datenschutz und Datensicherheit im Lehr-Lernkontext mit aktiver Plenumsbeteiligung zu folgen. Mittels slido – einem digitalen Q&A-Umfragetool, mit dem wir anonym (wenn gewollt) Fragen zur Diskussion übermitteln konnten. Diese wurden live auf die Leinwand hinter den Diskutant*innen projizieren und konnten aktiv gerankt werden. Malte Persike verwendete dieses „Barometer“, um die Fragen an die Experten*innen in der Diskussion weiterzuleiten.
Folgende Damen und Herren aus Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft beleuchteten das komplexe Themen aus unterschiedlichen Perspektiven:
- MDirig Peter Büttgen, BfDI Leiter der Gruppe 2
- Dr. Monika Gross, HRK-Vizepräsidentin für Digitalisierung
- Dr.-Ing. Sebastian Schinzel, FH Münster
- Elke Steven, Journalistin und Geschäftsführerin Digitale Gesellschaft
- Ekkehard Winter, Geschäftsführer Deutsche Telekom-Stiftung
- Leonie Ackermann, #DigitalChangemaker und fzs
Den „Live“-Stream der gesamten Podiumsdiskussion können Sie sich hier bei YouTube ansehen.
Um 16.15 Uhr (und nach Kaffee und leckerem Stückchen (oder zwei) Kuchen) ging es in die Barcamp-Sessions. Zuvor konnten alle Veranstaltungsbesucher*innen eigene Themen pitchen und diese dann als Barcamp-Format anbieten. In den verschiedenen Sessions konnten wir eigene Projektideen vorstellen, von der Community diskutieren lassen und uns intensiv untereinander austauschen. Dazu wurde erneut mit slido abgestimmt, welche der 25 Barcamp-Sessions die meisten Interessenten*innen gewinnen konnten.
FAZIT
Die Themen der Barcamp-Sessions bildeten sehr gut die Interessenschwerpunkte der Community ab: Learning-Analytics, Medienkompetenz als Basis-Curriculum, (nachhaltige) Entwicklung und Internationalität waren die Elemente die immer wieder die Kerndiskussion um Datensicherheit und Datenschutz umkreisten.
Wir Kollegen*innen aus dem RUBeL-Team haben viele Impulse mit nach Hause nehmen können und sehr anregende Netzwerkgespräche geführt.
Wir sagen „Vielen Dank“ für eine tolle Veranstaltung, bei der wir eine Menge alte und neue Gesichter treffen konnten und an einem sehr spannenden, historischem Ort über Digitalisierung diskutierten.
Wir freuen uns bereits heute auf das nächste Netzwerktreffen!
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