| Die OER-Konferenz Openlearningdays.ch Luzern 2021 |
Samstag, der 6. März 2021, 9 Uhr online:
Die OER-Community trifft sich bei Kaffee bzw. Tee im Homeoffice – und hält Post-it-Zettel vor die Webcam. Vielleicht eine kleine Aktivierungsmethode am Samstagmorgen, sicherlich aber eine Methode, um mit den gestellten Fragen die Diversität der Teilnehmenden bei der OER-Konferenz openlearningdays.ch zu erfassen: Denn die OER-Community, das ist in diesem Fall eine heterogene Gruppe von OER-Amateur:innen, OER-Profis und OER-Einverstandenen, um es mit den Worten von Jöran Muuß-Merholz zu beschreiben. Dieser setzt mit seiner Keynote „Zur Professionalisierung von OER in Hochschulen“ den Ton für den Tag.
Nach der Keynote geht es in die Ateliers, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen: Die Vielfalt reicht von Themen wie Perspektiven von OER über Diskussionen zur Verankerung bis hin zu OER-Handreichungen, Policies, Projekten und Tools. Da mehrere Slots gleichzeitig stattfinden, fällt die Wahl mal wieder schwer, denn man muss sich für einen Slot mit je zwei Beiträgen entscheiden.
Die Vielfalt von OER
Ein besonderes Interesse weckt dabei das sich in der Entwicklung befindliche OER-Conversion Tool der RWTH Aachen [1], mit dem Bilder in vorhandenen Lehrmaterialien wie z. B. einer PowerPoint-Präsentation einfach und unkompliziert ausgetauscht werden können. Das Tool erkennt automatisch, was auf den verwendeten Bildern abgebildet ist und sucht nach alternativen Bildmaterialien unter einer offenen Lizenz. Die Bilder werden schließlich im Dokument ersetzt, während alle weiteren Informationen erhalten bleiben. Zum Abschluss wird die Lizenz generiert und am Ende z. B. der Folie eingesetzt bzw. angepasst. Ein solches Tool bedeutet natürlich eine enorme Zeitersparnis, wenn es um die Anpassung vorhandener Materialien geht, um diese schließlich unter einer offenen Lizenz mit anderen zu teilen. Ein weiterer interessanter Beitrag, der dies mit seinem Titel “OER finden, nutzen und kollaborativ weiterentwickeln: Metadaten und Formate” vielleicht erst gar nicht vermuten lässt, stellt u. a. eine Metadaten-Vorlage (JavaScript) vor, die z. B. für eBooks in einem offenen Format wie ePUB3 genutzt werden kann. Mit Metadaten wird die Auffindbarkeit von OER-Materialien z. B. über gängige Suchmaschinen erhöht. Schließlich sind freie Materialien, für die keinerlei Metadaten wie z. B. Titel, Autor:in, Nutzungsrechte hinterlegt wurden, im Internet praktisch nicht vorhanden. Übrigens: das Metadatenprofil, das für das Online-Landesportal ORCA.nrw entwickelt wird, basiert hauptsächlich auf dem auch hier benutzten Standard schema.org. Zwei praxisorientierte Beispiele an diesem Samstag von vielen, die ein Indiz für die zahlreichen Aktivitäten und Bewegungen im OER-Bereich sind.
Cornelia Eube und Sarah Görlich berichten von ihrem virtuellen Tagungsbesuch bei der OER-Konferenz “Openlearningdays.ch Luzern 2021”.
Das Landesportal ORCA.nrw stellt sich vor
Mit dem Vortrag „37 Hochschulen – 1 Plattform. Die Vernetzung von Lehrenden durch ORCA.nrw“ ist das Netzwerk Landesportal im Atelier 5 aktiv präsent, ein gemeinsamer Beitrag von einer Koordinations- und fünf Netzwerkstellen des Landesportals[3]. ORCA.nrw ist eine sich im Aufbau befindliche Plattform für Studium und Lehre in NRW, die offene Lehr- und Lernmaterialien und Services zu E-Learning anbieten wird und die hochschulübergreifende Zusammenarbeit im Bereich der Digitalisierung in der Lehre fördern soll. Mit dem Netzwerk in Form von Mitarbeiter:innenstellen an jeder Hochschule bietet das Landesportal eine ganz besondere Struktur: Wie gut diese Netzwerkarbeit “funktioniert” wird durch die Aussage einer Netzwerkstelle deutlich: “Ich glaube, ich habe noch nie in einer so produktiven Arbeitsumgebung gearbeitet!” Auch die anderen Konferenzteilnehmenden sind begeistert und wollen mehr über die Strukturen des Landesportals wissen.
Nach den letzten Ateliers endet die Veranstaltung mit der Zusammenfassung des Tages. Was bleibt, sind die vielen Anregungen, aber auch der Blick in die Zukunft, denn das Thema OER bleibt weiterhin aktuell und nimmt in diesem Jahr noch einmal an Bedeutung zu – mit neuen Projekten wie dem Landesportal ORCA.nrw oder der anstehenden OER-Strategie des BMBF.
[1] Ein Beitrag von Lubna Alis
[2] Ein Beitrag von Bruno Wenk
[3] Ein Beitrag von Dr. Magdalena Spaude (Universität zu Köln), Cornelia Eube (Geschäftsstelle Landesportal ORCA.nrw), Alexander Kobusch (FH Bielefeld), Florian Rosenthal (FH Aachen), Dr. Elisabeth Scherer (HHU Düsseldorf) und Dr. Fabian Schumacher (Universität Bielefeld)
Elisabeth Scherer, ORCA.nrw-Netzwerk , CC BY 4.0
Weiterführende Informationen
Informationen zum Netzwerk Landesportal:
Der Studiport im Landesportal ORCA.nrw:
- https://elearning.blogs.ruhr-uni-bochum.de/in-jedem-ende-liegt-ein-neuer-anfang-von-studiport-zu-orca-nrw/
- https://elearning.blogs.ruhr-uni-bochum.de/willkommen-im-landesportal-fuer-studium-und-lehre/
Informationen zum Konzept des Landesportals:
- https://elearning.blogs.ruhr-uni-bochum.de/umsetzungskonzept-zum-online-landesportal-fuer-studium-und-lehre/
- https://elearning.blogs.ruhr-uni-bochum.de/umsetzungskonzept-zum-online-landesportal-fuer-studium-und-lehre/
Informationen zum Thema OER und die Kapitel des Buches “Ein Goldstandard für OER”:
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