An der RUB wird an einer „Open Science-Policy“ gearbeitet, die Empfehlungen für die Öffnung und das Teilen von Inhalten und Daten aus Forschung und Lehre enthalten soll. Der Open Science-Ansatz strebt einen möglichst offenen Zugang zu wissenschaftlichen Inhalten, Daten und Software an. Dies fußt zum Teil schon auf bestehender Praxis: Zum Beispiel unterstützt die RUB mit Open Access bereits den offenen Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen. Aber auch der Bereich der Forschungsdaten gehört zum Feld von Open Science. Ein weiterer Teilbereich von Open Science bilden offene Lehr- und Lernmaterialien (so genannte Open Educational Resources, OER). Zum OER-Teil der geplanten Open Science-Policy fand am 20.04.21 ein vom eLearning-Team der RUB organisierter Workshop statt.

Was genau OER sind, wurde – nicht zuletzt in diesem Blogbeitrag – bereits erklärt. Für eine Auffrischung empfehlen wir unseren offenen Kurs zu OER. Warum benötigt es nun aber eine Policy? Immerhin machen wir an der RUB schon seit 2014 ausführlich OER. Das Thema OER hat Kreise gezogen: Der Bund und die Länder entwickeln offene Zugänge zu Bildungsmaterialien und bauen derzeit hierzu notwendige universitätsübergreifenden digitale Infrastrukturen auf. Das Landesportal ORCA.nrw steht in den Startlöchern, immer mehr Menschen produzieren eigene (Lehr-)Materialien oder remixen (verändern) bereits bestehende. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung schreibt an einer OER-Policy für ganz Deutschland. Eine Policy steckt den Rahmen für die Öffnung und vor allem die Weiterverwendung von digitalen Lehr-/Lernmaterialien ab. Damit passt sie sehr gut zur digitalen Lehr- und Lernpraxis, die zwangsläufig ein Element des Teilens und des Austauschs enthält. Die Nutzung von OER kann dabei Sicherheit (denn hier ist die Antwort auf die Frage „Darf ich das?“ immer „JA!“) geben, für Nachhaltigkeit sorgen und eine Kultur des Teilens unterstützen. Die RUB hat bereits seit mehreren Jahren im Themenfeld OER Pionierarbeit geleistet. Dementsprechend viele Interessierte gibt es auch für ein solches Thema, ein „Mission Statement“ der RUB zu Openness, einer Kultur des Teilens und freier Nutzung.

Workshop, Beispielbild

Der Workshop selbst fand dann aber doch im eher kleinen Kreis statt. Dafür waren jede Menge Expert:innen an Bord, die wertvolles Wissen und Meinungen einfließen lassen konnten. Und genau das haben sie gemacht. Alles begann mit einem Input – also das, was ich oben bereits angerissen habe. Was ist überhaupt eine Policy? Eine Policy ist, wie erwähnt, ein „Mission Statement“. Die RUB möchte mit einem solchen Dokument ihre interessierten Lehrenden, Studierenden und Mitarbeiter:innen unterstützen und motivieren, ihre selbst erstellten Materialien als OER zu teilen. Ein solches Statement ermöglicht und unterstützt zusätzlich eine leichtere Verbreitung hochwertigen Lehr-Lernmaterials innerhalb der eigenen Hochschule. Die RUB versteht OER aber auch als ein strategisches Instrument zur Förderung von Kooperationen, die inzwischen nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Lehre von großer Bedeutung sind. Jüngste Beispiele hierfür sind auf nationaler Ebene die zahlreichen lehrbezogenen Kooperationsvorhaben von RUB-Lehrenden unter dem Dach der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) sowie international der Erfolg der RUB im Wettbewerb „European Universities“ der EU-Kommission. Letztgenanntes Vorhaben umfasst die international-hochschulübergreifende Konzeption von Lehre, die durch das Konzept von OER stark erleichtert wird. Genau diese Ziele und alle weiteren Inhalte der Policy konnten die Teilnehmer:innen des Workshops in Kleingruppen anschauen und mit Hilfe eines kollaborativen Tools kommentieren. Mit den Ergebnissen dieses Austauschs wird in der Folge weiter an der Policy gearbeitet. Informationen zum weiteren Verlauf und zur Entwicklung der Policy folgen im Verlauf der Sommersemesters. Wir informieren über unser Twitter (@RUBeL_Team), auf unserer Website und allen anderen Kanälen, wo wir Sie erreichen können – von RUB-News bis Moodle-Startseite.