Im Januar 2019 eröffnete die Ausstellung „68 – Wie politisch war Bochum?“ des historischen Instituts der RUB im Foyer des Gebäudes GA. Das Projekt ist im Rahmen der Übung: Museen und Ausstellungen in der Public History entstanden, die von Dr. Ralph Trost und Deborah Handke geleitet, konzipiert und umgesetzt wurde. Die Ausstellung befasst sich mit verschiedenen Perspektiven und Sichtweisen auf die Proteste der 68er in der Ruhrgebietsstadt.

Die 68er – Protestiert haben sie auch im Ruhrgebiet und an der damals neu gegründeten Ruhr-Universität Bochum u.a. für eine Veränderung der Gesellschaft, Entmachtung des Kapitals, bessere Produktionsbedingungen und die Abschaffung veralteter gesellschaftlicherStrukturen.

Digitale Darstellungsmöglichkeiten

Mit innovativen Möglichkeiten digitaler Konzepte, Methoden und Tools gelang eine parallel zur Ausstellung laufende digitale Begleitausstellung, die vom eTeam Digitalisierung in einem Moodle-Kurs unterstützt, betreut und umgesetzt wurde. In dem Kurs befindet sich nicht nur der gesamte Ausstellungskatalog, sondern auch eine interaktive Karte der RUB mit historischen „Hotspots“ im Rahmen der 68er-Bewegung. Erstellt mit der Software Tale Blazer, beleuchtet jeder Punkt auf der Karte eine andere Aktion der 68er an der RUB. Zusätzlich enthält der Kurs als Audiomaterial Zeitzeugenberichte, die in Form eines Interviews auf einer Audiospur eingebettet sind. Einen Überblick zu relevanten zeitgeschichtlichen Ereignissen verschafft ein Zeitstrahl, der mit H5P, einem in Moodle integriertem Plugin, erstellt wurde.

Eingebettete Videos zu den Bochumer Themen geben einen zeitgenössischen Einblick zum 68er-Thema. Diese Darstellung ist in der Ausstellung selbst über einen QR-Code zugänglich gemacht worden. Ziel ist es, das Video im Kontext mit anderen Exponaten zu betrachten und somit dazu anzuregen, sich kritisch mit dem tradierten Geschichtsbild auseinanderzusetzen.

„Mir hat die Arbeit an der digitalen Begleitausstellung gezeigt, wie vielfältig sich bereits bestehende Vermittlungsformate durch digitale Elemente zusätzlich gestalten lassen.“ – Jens Ciecior, eTeam Digitalisierung

Multimediale und interaktive Inhalte können analogen Ausstellungen einen dynamischen Impuls geben und die Rezipienten/-innen aktiv miteinbeziehen, um auf diese Weise einen zusätzlichen erkenntnisfördernden Nutzen zu erzeugen. Die digitale Begleitausstellung bietet auch einen nachhaltigen Mehrwert: Sie ermöglicht einen längerfristigen Zugriff und kann noch dann Referenz sein, wenn die Schaukästen schon mit der nächsten Ausstellung aufwarten.

Die Digitalisierung eröffnet nicht nur der Public History neue Möglichkeiten, sondern bietet auch der geschichtswissenschaftlichen Lehre innovative Wege, digitale Lehrmethoden einzusetzen, die über die Ablage von Texten als PDF hinausgehen. Sollten Sie als Dozentin oder Dozent digitale Elemente auch in Ihrer Lehre aufnehmen wollen, wenden Sie sich doch einfach an das eTeam Digitalisierung. Wir unterstützen und beraten Sie gern!

Aber erkunden Sie doch einmal selbst, wie politisch Bochums 68er waren. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der digitalen Zeitreise: Digitale Begleitausstellung 68 – Wie politisch war Bochum?

mailto:eTeam+Digi@rub.de

Den aktuellen Beitrag der RUB NEWS zur 68er-Ausstellung können Sie hier finden: https://news.rub.de/studium/2019-07-11-lehre-auf-digitaler-zeitreise