Die Veranstaltung Digitales Lehren in G wurde im Wintersemester 2018/19 unter dem Namen Digitales Lernen in GB ins Leben gerufen, um ein Gesprächsforum zur Diskussion und zum Austausch über Fragen digitaler Lehre im Besonderen, aber auch Aspekte der Digitalisierung im Allgemeinen zu bieten. Dazu werden dreimal im Semester jeweils zwei kurze Impulsvorträge von Lehrenden aus geisteswissenschaftlichen Fakultäten über digitale Lehre gehalten. Der erste Vortrag soll dabei den Einsatz digitaler Hilfsmittel thematisieren, während der zweite eher generelle Fragen der Digitalisierung kritisch in den Blick nimmt. Die Impulse werden im Anschluss in Kleingruppen besprochen, um letztlich den Vortragenden gezieltere Fragen stellen zu können. Die Namensänderung der Veranstaltung ergibt sich daraus, dass kurz nach der Ankündigung dieses Austauschformats auch Geisteswissenschaftler*innen aus den anderen G-Gebäuden an dem Format Interesse zeigten. Die Veranstaltung ist fakultätsoffen, sodass Lehrende aus allen Disziplinen eingeladen sind.

Am 22.01.2020 stand die Veranstaltung unter dem Motto „Digitale Lehre aus Sicht der Studierenden: Befürchtungen, Wünsche, Perspektiven“. Robert Queckenburg und PD Dr. Gregor Schwering stellten ihre Erfahrungen mit digitaler Lehre vor. Während sich Herr Schwering in seinem Beitrag über eine Studie an die Bedürfnisse der Studierenden annäherte und für einen nahbaren Umgang zwischen Lehrenden und Lernenden plädierte, stellte Herr Queckenburg das „Active Learning“-Konzept der studentischen Ringvorlesung Hermaion vor. Da bei der Vorlesung Studierende ihre Forschung sichtbar machen und ihre eigene Lehre erproben wollen, wurde hier mit digitalen Lehrformaten experimentiert. Seinem Ansatz nach sind digitale Angebote immer dann sinnvoll, wenn sie Studierende aktivieren, Distanz zwischen Lehrenden und Studierenden abbauen und ein verbessertes Verständnis sowie eine tiefere Reflexion über den Gegenstand bewirken.

Studierende aktiv in Vorlesungen mit einbinden durch “Mentimeter”

In der studentischen Ringvorlesung wurde dazu hauptsächlich mit Mentimeter gearbeitet. Bei der interaktiven Präsentationssoftware lassen sich mittels einer Webanwendung Präsentationen erstellen, welche mit interaktiven Elementen versehen werden können. So lassen sich live in der Vorlesung Meinungen abfragen, Quizze einbauen oder Wortwolken erstellen.

Hier sehen Sie ein Beispiel von der offiziellen Mentimeter-Seite, wie eine Umfrage aussehen kann.

In der studentischen Ringvorlesung wird Mentimeter in mehreren Szenarien genutzt. Gerade für den Einstieg in ein Thema bietet die Wortwolke oder eine anonyme Umfrage Aktivierungspotenzial. Auch zur Auflockerung der 90-minütigen Veranstaltung werden Umfragen oder Quizze eingesetzt. Gerne können Vortragende über die Vorlesung gesammelte Fragen mittels einer Wortwolke visualisieren, um in die abschließende Diskussion einzusteigen. Gerade stillere Studierende ließen sich dadurch aktivieren. Schließlich bietet das Tool auch die Möglichkeit, das eben gehörte Wissen bei den anwesenden Studierenden abzufragen und damit zu wiederholen und zu festigen.

Die Evaluation des Tools zeigte die Vorteile und Herausforderungen beim Einsatz auf. Herrn Queckenburg zufolge werden dadurch Hemmungen der Studierenden abgebaut, sich an der Veranstaltung zu beteiligen. Auch ermöglicht Mentimeter, Studierende über 90 Minuten aktiv einzubinden. Zusätzlich macht es Wissen in Echtzeit transparent und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, einen Vortrag und dessen Ergebnisse in einen anderen Kontext einzubetten. Es kann die Reflexion und die weitere Verarbeitung von Wissen unterstützen.

Herausforderungen bestehen vor allem bei der Reaktionsfunktion. Sie umschreibt die Option, dass Studierende während des Vortrages auf inhaltliche Folien mittels eines Meinungsicons reagieren können. Bei einem Vortrag führt dieses Feature zu Irritationen, da Anwesende diese Meinungsicons aktiv auf der Präsentation verfolgen können. Auch gibt es technische Nutzungsbarrieren, welche vor allem darin bestehen, dass alle Teilnehmenden mit einem mobilen Endgerät ausgestattet sein müssen. Diese Endgeräte und ein funktionierendes WLAN-Netz stellen die Grundlage für den Einsatz von Mentimeter dar.

Wenn Sie mehr über den Einsatz von digitalen Abstimmungstools erfahren wollen, können Sie sich auf unserer RUBeL-Homepage informieren. Brauchen Sie Hilfe bei der Erstellung einer (Mentimeter-)Umfrage, können Sie sich auch jederzeit an unser eTeam Digitalisierung wenden.

Unser Gastautor:

Jens Ciecior – studentischer Mitarbeiter im eTeam Digitalisierung: Ihre Ansprechparnter*innen für digitales Lehren und Lernen.