Die Planungen für das neue Semester laufen bereits bei dem einen oder der anderen Lehrenden an. Im Rahmen der Vorbereitungen für neue Lehrveranstaltungen werden wir im eLearning-Team der RUB immer wieder auch zu dem Thema „interaktive Karten im Lehreinsatz“ befragt und um Unterstützung gebeten. Ganz sicher ein spannendes und interessantes Themenfeld mit vielen Einsatzszenarien.

Es gibt viele Möglichkeiten, mit interaktiven Karten in Lehrveranstaltungen zu arbeiten: Digital Storytelling, forschendes Lernen, gemeinsame Veröffentlichungen, nachhaltige Projekte oder Data Literacy sind nur einige Beispiele.

Denn: Jegliche Art von Informationen, z. B. sozialwissenschaftliche, historische, kulturelle, politische, archäologische, lassen sich mit geografischen Auskünften verknüpfen. Aktuelle Webtechnologien ermöglichen eine neue Art der Informationsaufbereitung.

Wir möchten Ihnen in unserem aktuellen Blog-Beitrag Beispiele zu interaktiven Karten und der Mapping-Technologie zeigen. Sie erhalten zusätzlich hilfreiche Links zu Tools, mit denen Sie interaktive Karten in Ihre Lehrveranstaltungen einbinden können.

Interaktive Karten in Lehrveranstaltungen

Die Aufbereitung von Daten, so dass diese in einer interaktiven Karte visualisiert werden können, lässt sich sehr gut in Lehrveranstaltungen integrieren, die einen forschungsbasierten Ansatz verfolgen. Aber auch andere Formate, in denen Inhalte ortsbezogen visualisiert werden können, kommen in Frage. Sie können das Erstellen einer interaktiven Karte zum Gegenstand Ihrer Lehrveranstaltung machen – somit zeigen sie den Studierenden, wie Informationen ihres Studienfaches recherchiert, visualisiert und technisch umgesetzt werden können, damit sie später im gemeinsamen Produkt, also der digitalen Karte, für Interessierte nachzuvollziehen und anzusehen ist.

Die Studierenden arbeiten weitgehend selbstgesteuert, recherchieren, erheben und organisieren Daten. Diese müssen in ein tabellenartiges Format gebracht werden, die Struktur der Daten ist frei gestaltbar. Das Sammeln der Daten erfolgt unabhängig von der technischen Realisierung.

Das Erarbeiten der Inhalte einer Karte kann im Allgemeinen kooperativ erfolgen, d. h. eine beliebige Zahl von Studierenden kann sich an der Erstellung der Inhalte beteiligen. Inhalte können sowohl Texte als auch Bilder sein, die sich bestimmten Oberbegriffen zuordnen lassen.

Einige Beispiele zu Projekten, die an der RUB mit interaktiven Karten umgesetzt wurden

Lernen durch Erinnern

Neue Perspektiven auf Bochumer Erinnerungskultur und Stadtgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Dieses studentische Projekt, entstanden aus einem inSTUDIES-Projekt an der Ruhr-Universität Bochum, wird übrigens demnächst auf unserem Blog noch ausführlich vorgestellt.
Lernen durch Erinnern
Virtuelle Projekte im Ruhrgebiet

Virtuelle Projekte im Ruhrgebiet

Im Rahmen des Seminars „Virtualität im Alltag“ wird am Institut für Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum ein studentisches Projekt durchgeführt. Virtuelle Projekte im Ruhrgebiet werden porträtiert und diese anhand einer virtuellen Karte dargestellt.
Virtuelle Projekte im Ruhrgebiet
Literaturkarte Ruhr

Vielseitige Literaturszene des Ruhrgebiets übersichtlich organisiert und für jeden zugänglich

Die Literaturkarte Ruhr wurde im Rahmen eines „Forschenden Lernen"- Projekts an der Ruhr-Universität Bochum erstellt. Im Oktober 2015 fand sich ein Seminar in der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft zusammen und setzte sich das Ziel, die vielseitige Literaturszene des Ruhrgebiets übersichtlich organisiert und für jeden zugänglich zu präsentieren.
Literaturkarte Ruhr
Russische Sprache im Exil

Interaktive Karte der großen russischsprachigen Diaspora

Im Proseminar „Russische Sprache im Exil“ von Dr. Julia Kukla im WS 2016/17 wurde neben Moodle und einem Wiki eine interaktive Karte verwendet. Im soziolinguistisch ausgerichteten Teil des Seminars wird das Schicksal der russischen Sprache in den Ländern mit einer großen russischsprachigen Diaspora verfolgt.
Russische Sprache im Exil

Mit interaktiven Karten in einer Lehrveranstaltung arbeiten – die wichtigsten Punkte im Überblick

Wenn Sie die Idee verfolgen, interaktive Karten in Ihrer Lehrveranstaltung von und mit Studierenden erstellen zu lassen, ist es hilfreich, sich vorab eine übersichtliche Planungsskizze zu erstellen. Nachfolgend bieten wir Ihnen Planungsaspekte an, die Sie bei einem solchen Projekt berücksichtigen sollten.

  • Ziele definieren / Stellenwert innerhalb der Gesamtveranstaltung definieren

  • Workload und Bewertung festlegen

  • Arbeitszeitraum festlegen

  • Sozialform festlegen: Einzel-, Partner oder Gruppenarbeit / ggf. Gruppen / Arbeitsaufteilung organisieren

  • Themen / Inhaltsbereich festlegen

  • Datenstruktur entwickeln

  • Technologie auswählen

  • Alle Beteiligten in die Technologie einführen

  • Datensätze erstellen / sammeln / Inhalte recherchieren

  • Inhaltskontrolle / Feedback

  • Verknüpfung von Daten und Technologie / Zusammenführung

  • Präsentation der Ergebnisse / Reflektion

Mapping-Technologien – was kann ich nutzen?

Interaktive Karten lassen sich mit Hilfe von speziellen Services und Software erstellen. Hierbei sind im Grunde keine vertieften technischen Kenntnisse notwendig.
Es gibt außerdem die Möglichkeit, Webtechnologien zu nutzen, um interaktive Karten zu erstellen. Hierzu sind technische Kenntnisse erforderlich bzw. die Bereitschaft, sich diese anzueignen.

Unsere Karten-Tools im Überblick

Google MyMaps

Kostenlose Möglichkeit interaktive Karten auf Basis von Google Maps zu erstellen

OpenStreetMap

OpenStreetMap wird von einer Vielzahl von Mappern erstellt, die Daten zu Wegen, Gebäuden und Weiterem weltweit erfassen und pflegen.

Umap

Karten mit OpenStreetMap-Ebenen in einer Minute erstellen und in Seite einbinden.

Leaflet JS

Leaflet ist eine Open-Source-JavaScript-Bibliothek für mobilfreundliche interaktive Karten und verfügt über verschieden Mapping-Funktionen.

Historische Karten

Open Data: open.nrw, govdata.de

Flow Maps

Erstellen von geografische Flusskarten, die in Google Tabellen veröffentlichten Daten darstellen. Visualisieren der Bewegungen zwischen Standorten (Ursprungs-Ziel-Daten). Interaktives Erkunden von Daten.

StoryMap

StoryMapJS ist ein kostenloses Tool, mit dem Sie Geschichten im Web erzählen können, die die Orte in einer Reihe von Ereignissen hervorheben.

Haben Sie Interesse?

Wenn Sie Interesse haben, im Rahmen Ihrer Lehrveranstaltungen an der RUB Daten mit Hilfe von Karten zu visualisieren, unterstützen und beraten wir Sie sehr gerne! Wenden Sie sich einfach an rubel@rub.de

Diese Infos finden Sie alle auch in unserem Mapping-Kurs auf OpenRUB, der frisch aktualisiert wurde.