Logo des Zertifikats

Technologien zur Bewegungsanalyse, Wearables zur Messung von Körperfunktionen und Applikationen für die Fan-Experience – ein ständiger Wandel der Arbeitswelt für Sportwissenschaftler:innen stellt neue Anforderungen an die Kompetenzportfolios von Arbeitnehmer:innen und somit auch an die Ausbildung von Studierenden. Mit dem studienbegleitenden „Zertifikat für digitale Transformation im Sport“ (ZDTS) wird diesen Herausforderungen an der RUB begegnet: Studierende der Bachelorstudiengänge der Fakultät für Sportwissenschaft können ihre digitalen Kompetenzen ausbauen, indem sie mit verschiedenen Tools wie Videos, Podcasts, digitalen Pinnwänden sowie VR-Anwendungen Studienleistungen erbringen. Das Zertifikat kann optional zu den Bachelorstudiengängen belegt werden, sodass überfachliche digitale Kompetenzen mit sport- und bewegungsspezifischen Kompetenzen kombiniert werden, denn u. a. ist „die Digitalisierung […] aus dem Fußball heute nicht mehr wegzudenken“, betont Paul Schaffran, sportwissenschaftlicher Leiter des BVB-Leistungszentrums und Hauptverantwortlicher des Kooperationsprojekts des Fußballvereins Borussia Dortmund mit der Fakultät für Sportwissenschaft. „Big Data, GPS-Tracking und VR-gestützte Trainingsmaßnahmen sind nur einige Themen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Für uns ist es daher elementar wichtig, dass Bewerber:innen bereits Erfahrungen mit digitalen Lösungen aus dem Studium mitbringen“.

Wie funktioniert der Zertifikatskurs?

Mit den folgenden Schritten gelangen Studierende zum Zertifikat für digitale Transformation im Sport:

  1. Anmelden – Studierende registrieren sich in den zwei Moodle-Kursen zum Zertifikat: dem Toolbox-Kurs und dem Verwaltungskurs. Die Toolbox enthält Informationen und Tools, die zur Auswahl für die im jeweiligen Modul zu erbringende Leistung stehen. Der Verwaltungskurs enthält das „Trackbook“ für die erfassten Leistungen, das dort heruntergeladen und zusammen mit den Leistungsnachweisen wieder hochgeladen werden kann.
  2. Inhalt wählen – Es werden (Wahl-)Pflicht- und optionale Inhalte für die Studienleistung ausgewählt.
  3. Absegnen lassen – Im Anschluss erfolgt die Absprache zur Anrechnung des Tools/Themas mit den Dozent:innen.
  4. Anwenden – Studierende erarbeiten im nächsten Schritt die Inhalte im Kurs und nutzen das von ihnen gewählte Tool. So kann eine Leistung z. B. durch die Erstellung von Podcasts und Erklärvideos ersetzt werden. Bei Bedarf hilft der ZDTS-Support weiter.
  5. Validieren und uploaden – Die erbrachte Leistung wird von den Dozent:innen mittels einer digitalen Signatur im Trackbook validiert und der Leistungsnachweis im Verwaltungskurs hochgeladen.
  6. Leistungen sammeln – Alle Nachweise werden gesammelt und die Studierenden erhalten eine Zertifikats-ID.
  7. Zertifikat erhalten – Abschließend kann gegen Vorlage der Zertifikats-ID im Prüfungsamt das Zertifikat ausgestellt werden.

Um den Zertifikatskurs abzuschließen, müssen insgesamt zehn Leistungen erbracht werden. Dabei können die ersten sechs Leistungen zum Thema „technologisches Wissen“ durch die Nutzung von Tools und zum Thema „inhaltliches Wissen“ durch die Fachexpertise z. B. im Rahmen einer Präsentation erworben werden. Die Kurse, in denen diese Leistungen erbracht werden, sind frei wählbar und müssen in einem weiteren Schritt im Moodle-Kurs evaluiert werden. Eine weitere Leistung erhalten Studierende durch die Teilnahme an der „Ringvorlesung Digitalisierung im Sport“, die eine gemeinsame Wissensbasis schafft. Darüber hinaus ist eine Transferleistung notwendig, die entweder im Rahmen der Bachelorarbeit oder einer Hausarbeit mit Bezug zur digitalen Transformation im Sport oder dem Blended-Learning-Kurs „Grundlagen des Projektmanagements“ erbracht werden kann. Anschließend müssen Studierende noch einen Beitrag auf der digitalen ZDTS-Pinnwand erstellen, auf der es vor allem um kritische Aspekte der Digitalisierung im Sport geht. Für die letzte Leistung können sich Studierende die digitale Aufgabe im Rahmen der Einführungsveranstaltung anrechnen lassen. Studierende höherer Semester, die im Rahmen ihrer Einführungsveranstaltung keine digitale Aufgabe erbringen mussten, ersetzen diese durch eine weitere Leistung zum Thema technologisches/inhaltliches Wissen.

Mit dem ZDTS zur digitalen Transformation

Das Zertifikat stellt einen wichtigen Baustein für die universitäre Ausbildung der Sportwissenschaftler:innen und somit auch die Kompetenzen der zukünftigen Portfolios von Arbeitnehmer:innen dar. „Zahlreiche NRW-Sportvereine nutzen bereits digitale Hilfsmittel wie Social-Media-Kanäle oder Software für Kommunikation, Verwaltung und Vorstandsarbeit. Gleichzeitig sind Qualifizierungsangebote zur Steigerung der eigenen digitalen Kompetenz immer stärker gefragt. Zertifikate wie beispielsweise das ZDTS stellen eine gute Möglichkeit dar, seine digitale Kompetenz nachzuweisen. Denn vor allem fehlendes Fachpersonal erschwert unter anderem die Auswahl und Integration von geeigneten Unterstützungsleistungen, ohne die sich Vereine in der Digitalisierung weder auf einen aktuellen Stand bringen noch auf künftige Herausforderungen vorbereiten können“, sagt Carsten Wiezorek, Referent Digitalisierung des Landessportbund NRW e.V.

Ein OER-Projekt

Das Zertifikat wurde im Rahmen der Förderlinie Curriculum 4.0. erstellt. Die Förderlinie bietet Projekten die Möglichkeit, Studieninhalte und Lernformate weiterzuentwickeln, um Studierende auf die digitalisierte Arbeitswelt vorzubereiten. Die neuen Lehrformate, Konzepte und Lehr-/Lernmaterialien werden nach Abschluss der Projekte als Open Educational Resources unter einer offenen Lizenz auf dem Landesportal ORCA.nrw zur Verfügung gestellt. Die Materialien können dann für weitere Programme und Studiengänge angepasst und von interessierten Personen nachgenutzt werden, sodass möglichst viele Lehrende und Studierende von den Konzepten und Lernmaterialien profitieren können.

Sie haben Fragen zum Zertifikat für digitale Transformation im Sport (ZTDS)? Dann wenden Sie sich gerne direkt an die Projektkoordinatorin und unsere Gastautorin dieses Beitrags Tanja Nebel!