Das Auffallendste an der Frau war nicht die leuchtend blaue Kleidung und der Hut, sondern dass sie mit ihren drei oder mehr Metern alle anderen auf dem RUB-Campus überragte und so mit ihren Stelzen die Blicke auf sich zog. Mit dieser Aktion wurde die Aufmerksamkeit auf einen besonderen Tag gelenkt: den 10. Diversity-Day. Dieser fand am 31. Mai deutschlandweit mit unterschiedlichen Angeboten an verschiedenen Standorten statt – einer davon die Ruhr-Uni-Bochum. Im Rahmen des Mottos „Walk of Diversity – Schwerpunkt 2022: Bildungsungerechtigkeit“ konnten sich Interessierte von 11 bis 16 Uhr zu den unterschiedlichsten bzw. diversen Themen im Musischen Zentrum informieren.
Themenvielfalt – Ein buntes Angebot
Neben zwei Ständen vor dem Musischen Zentrum, die u. a. Goodies für die Besucher:innen bereit hielten, war im Gebäude ein Raum voll mit Informationsständen z. B. zu Themen wie Studieren mit Kind und Inklusion in der Lehramtsausbildung, an denen Infomaterialien to go, Poster und das ein oder andere Bonbon zu finden waren. Auch kleine Mitmachaktionen waren dabei. So konnten Besucher:innen an einigen Ständen z. B. auf Karten Gedanken und Ideen, Fragen oder einen Impuls hinterlassen. Ein Raum also, voller bunter Angebote, genauso divers wie das Thema selbst – die Geräuschkulisse dabei bezeichnend für die ganzen interessanten Gespräche an diesem Tag.
Auch wir vom Zentrum für Wissenschaftsdidaktik waren vor Ort und zwar mit dem Thema OER & Bildungsgerechtigkeit, dem UNIC-Projekt und dem Thema Barrierefreiheit im Rahmen des Projekts Accessibility@RUB, die in verschiedenen Kontexten von unserem eTeam Digitalisierung unterstützt werden.
Awareness – Noch nie davon gehört?
Über OER haben wir mittlerweile schon öfter an der ein oder anderen Stelle berichtet und werden dennoch nicht müde zu erläutern, was OER – also Open Educational Resources – sind. Denn auch beim Diversity-Tag stellten wir fest, dass der Begriff, obwohl OER bereits 2012 von der UNESCO empfohlen werden (siehe Pariser Erklärung), noch nicht so weit verbreitet ist, dass jeder weiß, was hinter den drei Buchstaben steckt. Umso wichtiger ist es, bei Veranstaltungen wie dem Diversity Day darüber und vor allem über die Potenziale der Nutzung von OER zu informieren. Ebenso wie über die anderen zahlreichen Themen an diesem Tag.
Ein weiteres wichtiges Thema am Diversity Day, aber auch darüber hinaus: Die barrierearme Gestaltung von Lehr- und Lernmaterialien für Personen mit Einschränkungen. Das Projekt Accessibility@RUB wurde gemeinsam mit den anderen Projekten des Förderprogramms Inklusive Hochschule vorgestellt. Interessierte konnten sich am Stand darüber informieren, warum Barrierefreiheit relevant ist, einige Tipps für die Gestaltung ihrer eigenen Materialien erhalten und unterstützende Hardware, wie z. B. eine mobile Braillezeile (ein Ausgabegerät, das Zeichen in Blindenschrift übersetzt) ausprobieren.
Mit dem Projekt UNIC – einem internationalen Konsortium von acht Universitäten – wird die studentische Mobilität, gesellschaftliche Integration und der Austausch sowie die Kooperation von Lehre, Forschung und Transfer gefördert. So können beispielsweise Lehrende der RUB Lehraufenthalte und kürzere Forschungsaufenthalte im Rahmen der Lehre an den UNIC-Partneruniversitäten absolvieren. Finanzielle Unterstützung wird durch Erasmus-Stipendien und weiteren Förderprogrammen (z. B. Reisestipendien) ermöglicht.
Ein Blick auf Stellwand, Poster und Testimonial
(zum Vergrößern anklicken)
Ausklang – Was bleibt?
Am Nachmittag lockte der Vortrag von Prof. Dr. Aladin El-Mafalaani zum Thema soziale Ungerechtigkeit in Bildungseinrichtungen die Besucher:innen in den Nachbarraum. Dort fanden im Anschluss eine kurze Darbietung der Szenischen Forschung und weiteren Künstler:innen statt, deren opernhafte Klänge in den Ausstellungsraum hineingetragen wurden.
Gegen 16 Uhr war das Programm beendet und auch die Stände wurden nach und nach abgebaut. Doch am Ende des Tages blieben die netten und informativen Gespräche, Ideen und Anregungen, die wir und die Besucher:innen mitnehmen konnten, hier und da eine volle Tasche mit Infomaterialien sowie das T-Shirt der RUB mit dem Audimax in den bunten Diversity-Farben, das alle Beteiligten als kleines Dankeschön erhielten.
Tipp der Redaktion
Werfen Sie auch einen Blick in das neues Diversity Portal der RUB, dass Initiativen und Angebote der RUB bündelt. Sie finden hier außerdem einige Impressionen zu diesem besonderen Event.
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