Ist es nicht erst wenige Jahre her, dass wir mit Blackboard (für alle, die das nicht wissen: Das war die zentrale Lernplattform vor Moodle an der RUB ) versuchten, Lehrenden und Studierenden eine digitale Plattform zur Unterstützung und Organisation ihrer Lehre zu geben? War es nicht erst letztes Jahr, als wir die App RUBmobile für den Campus mitentwickelten? Es kommt uns vor wie vorgestern, als uns der Geruch frischer Waffeln im Gebäude NA um die Nase wehte, während wir in unserem interaktiven Austauschformat „eLearning-Café“ Lehrende und Studierende unserer Uni zu diversen E-Learning-Themen zur Diskussion luden. (Dieses interaktive, inspirierende und appetitliche Format wurde übrigens von unseren aktuellen „Net[t]working“-Veranstaltungen abgelöst.) Gefühlt erst kürzlich stellten wir Zweierteams zusammen, die als eScouts eLearning-Trends wie Game Based Learning, das Inverted Classroom-Lehrmodell oder Moocs/Open Educational Resources (OER) aufspürten und beratend zu interessierten Lehrenden und Fakultäten brachten. Viele von diesen Themen sind im heutigen Lehr- und Lernalltag unserer Universität bereits gang und gäbe und in die Lehre integriert. Es muss also tatsächlich schon etwas her sein, als wir sie neu angingen…
Und ja, so ist es auch! Denn in Wirklichkeit sind wir mit diesen und vielen weiteren Meilensteinen in unserer Arbeit im Bereich eLearning (ehemals Stabsstelle eLearning) des ZfW schon vor langer Zeit gestartet. Ein Blick in unsere Geschichte zeigt:
Seit über 20 Jahren unterstützen wir vor allem Lehrende, aber auch Studierende und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Uni, setzen tatkräftig innovative Formate um, führen unterschiedliche Projekte durch und bieten Qualifizierungsmöglichkeiten für Lehrende und Studierende. Und dies auch in übergreifenden Kooperationen wie z. B. den RUBChecks, deren Entwicklerinnen und Entwickler im Rahmen des Projektes inSTUDIES, digitale Angebote für Studieninteressierte für Bachelor- und Masterstudiengänge erarbeiteten. All das tun wir mit einem engagierten Team, kreativen Methoden und Skills sowie einem Blick für Innovationen als auch Bewährtes. Unser Job bringt es mit sich: Wir setzen uns stetig gemeinsam mit anderen Akteurinnen und Akteuren der RUB frische Ziele, um neue Chancen der (technischen) Entwicklung, Verständigung und Zusammenarbeit auszutesten und umzusetzen – Es bleibt ein tolles Gefühl.
Bunte Palette E-Learning
Den Startpunkt markierte die Einführung der campusweiten Lehr-/Lernplattform Blackboard im Jahre 2000. Zu Beginn übrigens ausschließlich in englischer Sprache. Im Jahr 2001 waren bereits rund 120 Blackboard-Kurse im Einsatz. Zum Vergleich: Heute sind mehrere tausend Online-Kurse in unserem RUB-Moodle registriert. Schon bald konzipierten wir ein echtes Erfolgsmodell: Unser Studienmodul eTutoring, das bis heute jedes Semester zahlreiche Studierende zu qualifizierten eTutorinnen und eTutoren ausbildet. Die Zusammenarbeit mit Studierenden war und ist uns im E-Learning-Team der RUB schon immer eine Herzensangelegenheit. Um Lehre zu bereichern, benötigt es in unseren Augen immer auch die Perspektive jener, denen sie zur Gute kommen soll: Den Studierenden unserer Uni. Daher koordinieren und betreuen wir seit jeher auch unterschiedliche studentisch geprägte Projekte wie RUBpersönlich, das eTeam Digitalisierung oder den E-Learning-Wettbewerb 5×5000, der in diesem Semester bereits zum 28. Mal durchgeführt wird und rein in studentischer Hand liegt.
Apropos: Unser erstes eLearning-Café fand am 3. Juni 2015 statt. Also auch schon ein paar Tage her. Bei Waffeln und Kaffee ging es in der inhaltlichen Auseinandersetzung um die Themen „Voting-Tools im Lehreinsatz” und „Inverted Classroom” – übrigens auch heute noch Formate und Tools, über die im Lehreinsatz gesprochen wird und die in neuen (Online-)Veranstaltungsformaten von uns immer wieder thematisiert werden. Die Tools, mit denen man diese Szenarien umsetzen kann, sind mittlerweile vielleicht andere, die didaktische Methode aber immer noch dieselbe.
Im RUBeL-Team wurden immer wieder auch sehr erfolgreiche Kooperations- und Drittmittelprojekte umgesetzt: RuhrCampusOnline (RCO), Studifinder und Studiport, Teilprojekte von inSTUDIES oder das Vorprojekt Heureka.nrw sind nur einige davon. Die Inhalte des Studiports sind übrigens erst kürzlich in das Landesportal für Studium und Lehre ORCA.nrw (Open Resources Campus NRW) überführt worden.
Alles bleibt anders
Die Zeit bleibt in unserem Arbeitsfeld naturgemäß nicht stehen. Tickt vielleicht sogar noch schneller als in anderen Bereichen? Viele neue Tools und Techniken haben in die digital unterstützte Lehre Einzug gehalten. Augmentd Reality eröffnet ganz neue Lehr- und Lernwelten, das Smartphone als Hochleistungscomputer in der Hosentasche kann zur (Mit-)Gestaltung der Lehre benutzt werden. Einige Themen wie Blended Learning, Inverted Classroom, Votingtools oder OER begleiten uns seit vielen Jahren. Das beliebte eL-Café wurde zur Net[t]working-Veranstaltung. Unsere eScouts wurden im Rahmen der Digitalisierungsstrategie der RUB durch das eTeam Digitalisierung abgelöst, welches nun tatkräftig und hands on Lehrende bei der Umsetzung ihrer Online-Konzepte unterstützt und Workshops für Lehrende sowie Studierende rund um den Online-Kosmos an der RUB anbietet. Große erfolgreiche Drittmittelprojekte sind nun Teil des ORCA.nrw-Landesportals. Und ein neues KI-Projekt sowie Aktivitäten im Bereich der Gestaltung barrierefreier Lehr- und Lernmaterialien (wir berichten an dieser Stelle zeitnah) werfen bereits ihre Schatten voraus… Bei uns bleibt es immer spannend!
Ein Blick zurück
Unser 20-jähriges Jubiläum fiel im Jahr 2020 unglücklicherweise in eine Zeit, wo niemandem wirklich der Sinn nach knallenden Sektkorken und einem Feierstündchen stand. Die weltweite Corona-Lage ließ eine Festlichkeit vor Ort nicht zu. Und ehrlich gesagt stand uns zu der Zeit selber danach auch nicht der Kopf – denn mit zunehmender Verlagerung der Lehre von der Präsenz in den Online-Bereich waren auch wir und unsere Beratungs- und Schulungsangebote gefragter denn je. Eine Entwicklung, über die wir froh sind; auch wenn wir uns die Umstände natürlich gänzlich anders gewünscht hätten. Wir freuen uns heute über die zahlreichen Lehrenden und Studierenden, mit denen wir in den letzten Monaten gemeinsam individuelle Lösungen für Studium und Lehre finden konnten und weiterhin auch finden werden. Denn letztlich war der Weg der letzten 20 Jahre eine gemeinsame Entwicklung, die im letzten Jahr auf diese besondere Art die Fahrt für viele überraschend beschleunigte. Ein Grund mehr und vielleicht auch ganz passend, dass wir diese überschneidenden Ereignisse nutzten, um nun einen Blick in den Rückspiegel zu werfen.
Bei einem Teammeeting im Sommer 2020 haben wir uns dann erinnert und zunächst nur in unseren eigenen Köpfen gesammelt, welche Highlights, Meilensteine, schönen und mittelschönen Aufgaben, Projekte, Veranstaltungen, Events und Angebote uns aus 20 Jahren E-Learning an der RUB einfallen. Und wissen Sie was? Es waren eine Menge! Also machten wir uns dran, diese zu skizzieren – in unserer ganz individuellen RUBeL-Chronik.
Abtauchen in unsere Chronik
Und wenn Sie selber über den Sommer 2021 vielleicht dann oder wann eine ruhige Minute oder gar eine Mußestunde haben, freuen wir uns, wenn Sie sich unsere Chronik zu „Mehr als 20 Jahre E-Learning an der RUB“ ansehen wollen. Vielleicht schwelgen Sie genau wie wir bei dem einen oder anderen Beitrag in Erinnerungen, waren allenfalls sogar als Teilnehmerin oder Teilnehmer dabei oder haben einfach nur Interesse, eine kleine Zeitreise durch eine (gemeinsame) RUBeL-Zeit zu machen. Wir empfehlen einen gemütlichen Kaffee und einen oder zwei Kekse dazu 😉
Ihr RUBeL-Team….auch die nächsten 20 Jahre!
Unsere Autorin
Anika Kneiphoff
Projektleitung eTeam Digitalisierung | Koordination studentischer Projekte | Öffentlichkeitsarbeit | eLearning-Blog
+49 234 32 28817
Herzlichen Glückwunsch nachträglich!
Ich bin Euch 2011 zum ersten Mal begegnet – damals habe ich (wie später noch oft) von eTutor*innen profitiert. Dann hat mich 2012 Euer witziges Poster dazu gebracht, ein Projekt bei „5×5000“ einzureichen. Das eTeam „Inverted Classroom“ hat mir 2015/16 geholfen, meinen Grammatikunterricht umzudrehen. Oft habe ich gute und schnelle Antworten vom MoodleMan bekommen. Und damit ist die Liste noch lange nicht zu Ende.
Tausend Dank! Weiter so!
Vielen Dank
Vielen Dank für Ihre schöne Rückmeldung! Wir vom RUBeL-Team freuen uns immer sehr, gemeinsam mit Ihnen E-Learning-Projekte zu erdenken, anzupacken, zu begleiten, ggf. zu unterstützen. Ohne Sie hätte es diesen Blog hier übrigens in seiner Ursprungsform nicht gegeben 🙂 Wir freuen uns auf alles Weitere!
In der Tat, wie die Zeit vergeht und sich alles zum Teil auch sehr rasant entwickelt. Ein immer wieder enormer Arbeitseinsatz, um stetig am Puls der Zeit zu bleiben. In den letzten eineinhalb Jahren ist besonders ersichtlich geworden, wie wichtig gute Lehre ist.
Gerade auch jetzt fühlen sich viele Studenten allein, denn ein Online- Studium mit z. B. Klausuren, die inkl. Kameraschaltung im privaten Lebensbereich geschrieben werden, sind vielleicht nicht das, was von einem Studium erwartet wird.
Ein großes Lob an den Bereich und weiterhin viel Energie für die nächsten Projekte!