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Die Mission der RUB

Im November 2022 wurde das Mission Statement „Sustainable RUB 2030“ verabschiedet. Damit betont die Universität ihre hochschulweiten Aktivitäten für eine nachhaltige Entwicklung, durch die sie national wie international einen zentralen Beitrag zu den globalen Herausforderungen leisten möchte.

Die RUB orientiert sich bei ihren Maßnahmen an den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen, deren Rahmen die „Agenda 2030“ bildet. Anders als der im Deutschen oft mit Ökologie assoziierte Begriff der Nachhaltigkeit vermuten lässt, verbindet die Agenda soziale, ökologische und ökonomische Dimensionen für eine weltweite tiefgreifende sowie umfassende Transformation, die unsere Art, (miteinander) zu leben und zu wirtschaften, sowie unser Naturverständnis grundlegend verändern soll. Die Nachhaltigkeitsziele und Pläne zu ihrer Umsetzung kann man auf der Webseite der Vereinten Nationen nachlesen (deutsch hier).

Die AG Nachhaltigkeit im Zentrum für Wissenschaftsdidaktik

Noch bevor die RUB ihre Aktivitäten im Bereich der nachhaltigen Entwicklung im letzten Jahr verstärkte, hat 2020 das Zentrum für Wissenschaftsdidaktik (ZfW) eine AG Nachhaltigkeit ins Leben gerufen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Arbeitsstrukturen und -ressourcen am Zentrum insbesondere in Bezug auf ökologische Nachhaltigkeit zu überprüfen und, wo nötig, zu verändern. Außerdem möchte die AG Impulse für die inhaltliche Arbeit des ZfW liefern und herausarbeiten, inwieweit auch Schulungs-, Beratungs- und Informationsangebote des ZfW einen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele leisten können.

Das Kleine im Großen: von der Glühbirne zu den Nachhaltigkeitszielen

Die AG hat damit einen sehr heterogenen Aufgabenbereich: Nach wie vor bedenkt und realisiert sie kleinteilige, aber in der Umsetzung anspruchsvolle Aufgaben wie die Einführung von Recycling-Papier für Drucker am ZfW, die Installation von Bewegungsmeldern und programmierbaren Heizungsthermostaten. Inzwischen nimmt aber die lehrunterstützende Arbeit den größeren Teil der Zeit ein.

In einem Workshop mit dem gesamten ZfW-Team im August 2020 wurde die Frage bearbeitet, warum Nachhaltigkeit auch ein Thema für Hochschulen ist und inwiefern die damit verbundenen Bildungsziele der Vereinten Nationen letztlich auch das ZfW in seiner Arbeit betreffen. Da eine der wichtigsten Aufgaben darin besteht, die Lehrenden an der RUB zu unterstützen, war zu Beginn der Leitfaden des Lehrnetzwerks „hoch n“ zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Hochschullehre“ eine wertvolle Inspiration. Der Beschäftigung damit entsprang auch die Idee, die Lehre an der RUB im Rahmen eines größeren Projekts stärker auf die Nachhaltigkeitsziele auszurichten. Dieses Projekt wird das ZfW gemeinsam mit der Professional School of Education und dem Optionalbereich umsetzen. Es wird dazu dienen, die Lehre im Bereich Nachhaltigkeit an der RUB über die Fächergrenzen hinweg zu verankern und Unterstützungsangebote für alle interessierten Lehrenden zugänglich zu machen. Denn Bildung gilt als Schlüssel für die Umsetzung aller Nachhaltigkeitsziele. Es geht darum, sich drängenden Zukunftsfragen bewusst zu stellen, die Auswirkungen des eigenen Handelns lokal und global zu verstehen sowie verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Dafür werden Wissen, Fähigkeiten, Werte und Einstellungen benötigt, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.

Wie es weitergeht

Neben der Aufmerksamkeit für die Details des Arbeitsalltags und für die Umsetzung in der Lehre vernetzt sich die AG Nachhaltigkeit mit anderen Initiativen innerhalb und außerhalb der RUB. Durch diese Vernetzung, so beispielsweise mit der FernUniversität in Hagen und ihrem Projekt „bne:digital.nrw“, möchte das ZfW dazu beitragen, das Thema Nachhaltigkeit breit in der Hochschullandschaft zu verankern.

Das Projekt „bne:digital.nrw“: für eine transformative Bildung im Hochschulbereich

Die FernUniversität engagiert sich schon seit längerem für nachhaltige Entwicklung, so z. B. mit dem Interdisziplinären Fernstudium Umweltwissenschaften (infernum), das von der Deutschen UNESCO-Kommission für seinen Beitrag zu BNE wiederholt ausgezeichnet wurde, und dem Forschungsschwerpunkt „Energie, Umwelt & Nachhaltigkeit“. Neu an der Universität ist das Projekt „bne:digital.nrw“, das vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW bis Ende 2025 gefördert wird und im Zentrum für Lernen und Innovation angesiedelt ist. Der programmatische Ausgangspunkt des Vorhabens ist auch hier die „Agenda 2030“ und das damit verbundene Rahmenprogramm „BNE 2030“, das die Rolle von Bildung für die Verwirklichung aller 17 Nachhaltigkeitsziele nochmals hervorhebt.

Ziel des Projekts ist, die NRW-Hochschulen dabei zu unterstützen, BNE in der Bildungspraxis zu implementieren und hierbei den Anforderungen für digitales Lehren und Lernen Rechnung zu tragen. Damit dies gelingt, sind in den beiden Handlungsfeldern „Nachhaltigkeitskommunikation“ sowie „Kompetenzentwicklung und Bildungsmaterialien“ breit gefächerte Maßnahmen vorgesehen. Eine wesentliche Bedingung ist, dass durch eine crossmediale und zielgruppenorientierte Kommunikation sowie entsprechende Veranstaltungen das Bildungskonzept in der Hochschullandschaft bekannter gemacht und der Austausch über transformatives Lehren bzw. Lernen gefördert wird. Dies schließt auch die kritische Beschäftigung mit Ambivalenzen, Widersprüchen und Zielkonflikten der nachhaltigen Entwicklung ein. Die unterschiedlichen digitalen Formate sollen eine hohe Qualität aufweisen, indem sie nicht nur nach ästhetischen Gesichtspunkten, sondern auch nach Leitsätzen eines inklusiven Designs gestaltet werden, damit möglichst viele Menschen von den Formaten profitieren. Eng mit der Nachhaltigkeitskommunikation verknüpft ist die Bereitstellung von offenen digitalen Informations- und Bildungsmaterialien für das formale sowie informelle Lernen, durch die ganz im Sinne von BNE eine Kultur des Teilens und des freien Zugangs zu Informationen bzw. Wissen begünstigt wird. Auch bereits vorhandene offene Lehr-/Lernmaterialien sollen unter einer BNE-Perspektive weiterentwickelt werden, sodass im Rahmen des Projekts der Brückenschlag von Open Educational Resources (OER) zu Open Educational Practices (OEP) erfolgt. Die Materialien werden im Landesportal für Studium und Lehre ORCA.nrw verfügbar sein und sollen zur Kompetenzentwicklung von Studierenden und Lehrenden beitragen. Zusätzlich soll ein Online-Self-Assessment zu Nachhaltigkeitskompetenzen entwickelt sowie Beratungen, Fort- und Weiterbildungen angeboten werden. Diese sind notwendig, um BNE systematisch in den Hochschulen zu implementieren. Denn Lehrende sind und bleiben Schlüsselpersonen, um Lernenden beispielsweise zu helfen, komplexe Entscheidungen im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung zu verstehen, und sie zu motivieren, Teil des gesellschaftlichen Wandels zu werden.

Das A und O für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Bündels an unterschiedlichen, aber miteinander verzahnten Maßnahmen ist die landesweite Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren innerhalb und außerhalb der Hochschulen zu BNE oder verwandten Themen wie Inklusion oder Digitalisierung, um Synergieeffekte zu erzielen. Mit dem ZfW wurde im letzten Jahr ein Anfang gemacht. Neben einem kontinuierlichen Austausch wurde bereits vereinbart, die in dem Projekt entwickelten Materialien an der RUB zu erproben und hierzu eine Rückmeldung zu geben. Es braucht solche Kooperationen, um dem gemeinsamen Ziel einer transformativen Bildung im Hochschulbereich in den kommenden Jahren näherzukommen.

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