| Mit Dr. Meret Strothmann und Michael Fuchs |
Viel Zeit und Energie werden in Seminararbeiten gesteckt. Ist es da nicht zu schade drum, das mit Leidenschaft verfasste Erzeugnis in der Schublade verschwinden zu lassen? Wie wäre es also alternativ dazu, das Erarbeitete öffentlich zugänglich zu machen und kollaborativ mit den Kommiliton:innen Lücken in der freien Enzyklopädie zu schließen und die auf wissenschaftlicher Basis erarbeiteten Erkenntnisse zu teilen. In dieser Folge unterhalten wir uns mit Meret Strothmann und Michael Fuchs darüber, welche Qualifikationen und Kompetenzen Studierende in dem Projekt erwerben können, denn neben den curricular gefragten Fähigkeiten, werden durch den offenen, kritischen und professionellen Umgang mit der Wikipedia vor allem Medienkompetenz, Diskussionsfähigkeit und Dialogbereitschaft gefördert. Die Studierenden konnten erfahren, wie ein Wikipedia-Eintrag recherchiert, vor der Wikipedia-Community verteidigt und anschließend veröffentlicht wird. Eine praxisnahe Erfahrung, die Studierende nicht nur auf anstehende Verteidigungen ihrer weiteren wissenschaftlichen Arbeiten vorbereitet, sondern auch auf zukünftige redaktionelle Tätigkeiten, die im späteren Berufsalltag gefragt sein können.
Unsere Gäste
Dr. Meret Strothmann ist in der Alten Geschichte als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit den Aufgaben eines Studienrats im Hochschuldienst betraut, ist zuständig für die Koordination und Organisation der integrierten Proseminare (IPS) und ist Beauftragte für den Bereich eLearning an ihrer Fakultät. Ihre Arbeitsgebiete sind die Römische Kaiserzeit, Religionsgeschichte und die Spätantike.
Michael Fuchs ist Mediendidaktiker an der Hochschule Emden/Leer und freier Medienberater. Themenschwerpunkte sind Open Educational Resources, Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung.
Kurz und knapp: Wikipedia
Seit März 2001 sind 2.696.197 Artikel in deutscher Sprache entstanden. Wikipedia ist ein Projekt zum Aufbau einer Enzyklopädie aus freien Inhalten. Das Ziel der Wikipedia ist der Aufbau einer Enzyklopädie durch freiwillige und ehrenamtliche Autorinnen und Autoren. Der Name Wikipedia setzt sich zusammen aus Wiki (entstanden aus wiki, dem hawaiischen Wort für ‚schnell‘) und encyclopedia, dem englischen Wort für ‚Enzyklopädie‘. Ein Wiki ist ein Webangebot, dessen Seiten jeder leicht und ohne technische Vorkenntnisse direkt im Webbrowser bearbeiten kann. (aus: Wikipedia;)
Weiteres zum Thema Wiki und Wikipedia
Der RUBeL-Podcast – Der Podcast des Bereichs eLearning aus dem Zentrum für Wissenschaftsdidaktik (ZfW) der Ruhr-Universität Bochum mit Themen rund ums eLearning. Nette und informative Gespräche über das digitale Lehren und Lernen.
Wir freuen uns wie immer gerne über Ihr Feedback, Ihre Meinungen, Ideen und Wünsche – ob persönlich oder per E-Mail an rubel+blog@rub.de.
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Eine großartige Idee mit Win-Win-Win-Effekt (Wikipedia, Studierende & Gesellschaft) und es kam mir bisher nie in den Sinn.
Als Bauingenieur denke ich mir analog: Wenn jede Hausarbeit ein kleines Haus ist, das wir bauen, reißen wir es nach der Abgabe einfach ab (oder lassen es ungenutzt stehen) – durch den Wiki-Artikel wird es anschließend täglich genutzt und wir schaffen Stück für Stück mehr Raum. Upcycling mentaler Werke sozusagen 🙂
Ihre Metapher des Hauses trifft es sehr gut. Warum also nicht gemeinsam das öffentlich und weltweit zugängliche „Haus des Wissens“ mit den gewonnenen kritischen und analytischen Kompetenzen aus dem Studium weiter ausbauen und damit kollaborativ nachhaltiges „Upcycling“ betreiben – vielen Dank 🙂